Lebenswelten - Theater in der Sekundarstufe
Schultheater Nr. 53/2023
- Typ:
- Fachzeitschrift
- Umfang:
- 52 Seiten (6,5 MB)
- Verlag:
- Friedrich Verlag
- Auflage:
- 1 (2023)
- Fächer:
- Deutsch
- Klassen:
- 5-13
- Schulform:
- Gymnasium
Die verbreitete theaterpädagogische Forderung nach einem „Lebensweltbezug“ stellt Theaterlehrkräfte, die diese Forderung ernst nehmen, vor Herausforderungen: Was macht die Lebenswelten heutiger Schülerinnen und Schüler aus? Reicht es, die Lernenden selbst zu befragen? Welche Methoden können den vielfältigen individuellen Wahrnehmungen der je eigenen Lebenswelt gerecht werden? Wie können gleichzeitig gesellschaftlich relevante Trends in Hinblick auf die Jugend aufgegriffen werden? Ist es zielführend, aus Studien wie SINUS – Wie tickt die Jugend? oder der Trendstudie Jugend in Deutschland Projektideen abzuleiten?
Ginge es „nur“ nach diesen Studien, böten sich Themen an wie
- Digitale Präsenz, mediale Selbstinszenierung und resultierender Druck
- Identitätsbildung im breiten Spektrum von Aspekten wie Geschlecht, Sexualität, Ethnizität und kultureller Zugehörigkeit und im Kontext von Inklusion und gewollter Diversität
- Politisches Engagement vor dem Hintergrund aktueller Krisen: Krieg, Klimawandel, Generationengerechtigkeit, Migration
- Psychische Belastungen wie Stress, Angst und Depressionen – auch als Folge der Corona-Pandemie
All diese Aspekte haben großes Potenzial für die theaterästhetische Auseinandersetzung. Gleichzeitig bergen solche objektivierten Erkenntnisse aber auch die Gefahr der Verengung und Zuschreibung …
Kontext:
- Thema: Lebenswelten: Annäherung an einen gar nicht so selbstverständlichen Begriff
- Pädagogik: Auf dem Baum sitzend die Welt als Lebenswelt verstehen? Positionen zum Lebensweltbegriff
- Theaterwissen: Inszenierte Jugend – Reflexionsimpulse zur Theaterarbeit von und mit
Jugendlichen
Praxis:
- Eine Revolution, deren Ziel wir nicht kennen. Digitale Lebenswelten – digitale Spiele – digitales Theater – Lebenswelt, Lebenswelten oder Lebensweltbezug sind Begriffe, die sich in Bildungsplänen häufig finden. Da müsste doch allen Verfasserinnen, Verfassern und Leserinnen und Lesern von Bildungsplänen klar sein, worum es sich handelt. Auch uns ging es zunächst so – gemeint sei „eben die Alltagsrealität der Schülerinnen und Schüler“. Gerade in dieser Selbstverständlichkeit besteht jedoch die erkenntnistheoretische und pädagogisch-praktische Herausforderung. Denn wie lässt sich die Realität als Wirklichkeit aus einer fremden Perspektive wahrnehmen?
- Was geschah und geschieht …: Biografisch-dokumentarisches Theater
- Clash of cultures? Wenn Lebenswelten zum Lerngegenstand werden
- Fuck your pain away, Göthe! Schultheater als popkulturelles Phänomen
- Räuber – frei nach Schiller. Alte, aber bewährte und spannende Lebenswelten neu erschließen
- Spiel des Lebens: Ein generationsübergreifendes Theaterprojekt
- Alles eine Frage der Perspektive? Wie die Generation Z auf sich selbst blickt – Alles eine Frage der Perspektive? Soziologische Charakterisierungen von bestimmten Gruppen pauschalisieren – wie könnte es auch anders sein. Ein Theaterkurs der „Generation Z“ hat aus dem Hinterfragen der Stereotype und kritischer Selbstreflexion ein Stück entwickelt: „Generation Z – Später an früher denken. Früher an später denken“
- Das große Vielleicht: Ein mehrjähriges biografisches Schultheater-Projekt
- Eine Revolution, deren Ziel wir nicht kennen: Aussagen junger Menschen zeigen deutlich:
Ihre Lebenswelt ist nachhaltig digital geprägt,
und zwar zunehmend durch digitale Spielformate. Ist das eine (digitale) Welt, die wir nicht im Detail erklären können?! Eine Revolution, deren Ziel wir nicht kennen?! Und welche Potenziale bietet diese Welt für das (Schul-)Theater?
KARTEI: „Impulse für die Theaterarbeit“
- 4 DIN-A5-Karteikarten mit folgenden Themen:
- ÜBUNG: Aufstellung und Choreografie als erzählende Mittel
- ÜBUNG: Freie Wege zum Standbild
- ÜBUNG: Standbilder: thematisch gebunden
- ÜBUNG: Anwendung von Standbildern in der Szene