Sich anhand des Bestsellers “Ghost Boys” mit den Themen Rassismus und Polizeigewalt in den USA auseinandersetzen.

Der Roman “Ghost Boys” – Zur Lerngruppe und den curricularen Vorgaben

Aufgrund des Alters der Charaktere und deren Identifikationspotenzial sowie der sprachlichen Gestaltung eignet sich der Roman “Ghost Boys” für die Klassenstufen 8–10. Es ist zu beachten, dass einige der angesprochenen Themen – vor allem die Kontextualisierung des Falles Emmett Till sowie der dazugehörigen Fotografien des open casket – emotional sehr aufwühlend sein können.

Die Thematik von “Ghost Boys” ermöglicht insgesamt die altersgerechte Behandlung der Geschichte, Kultur und Gesellschaft der USA am Bespiel der African American experience. Sarahs Charakterentwicklung zur Aktivistin eröffnet eine Vertiefung von Toleranz und Vielfalt als Werten einer inklusiven Gesellschaft. Insgesamt bietet „Ghost Boys“ die Möglichkeit, eine ungekürzte Ganzschrift bereits im frühen fremdsprachlichen Unterricht der Sekundarstufe I zu behandeln.

Die Lektüre des Romans setzt eine Einführung in das extensive Lesen voraus. Die Strategie des Erschließens unbekannter Wörter aus dem Kontext sollte bekannt sein. Die Lernenden sollten wissen, dass nicht jede unbekannte Vokabel im Wörterbuch nachgeschlagen werden soll.

• Klassenstufe: 8–10
• Dauer: 15 Unterrichtsstunden + LEK
• Kompetenzen:
  • 1. Leseverstehen: Texten durch extensives und selektives Lesen Informationen entnehmen; ** 2. Textrezeption: ausgewählte Aspekte analysieren;
  • 3. Textproduktion: mündliche und schriftliche Texte erstellen
• Thematische Bereiche: Society and history of the United States, racism, discrimination
• Zusätzlich benötigt: Roman „Ghost Boys“ von Jewell Parker Rhodes

Die Schülerinnen und Schüler lesen den Roman abschnittsweise. Das Lesen erfolgt generell als Hausaufgabe und wird durch Leitfragen angeleitet. Eine entsprechende Leseliste wird den Lernenden nach der Erstbegegnung mit dem Roman ausgehändigt. Die Resultate dokumentieren die Lernenden in individueller Form. Sowohl die Leitfragen als auch die Resultate zu den einzelnen reading sections können zu Beginn jeder Stunde als Einstieg besprochen werden. Anschließend wird ein Aspekt der reading section über unterschiedliche Methoden (z. B. close reading, web research, think-pair-share) vertieft.

Jede Vertiefungssequenz beinhaltet eine handlungsorientierte (kreative) Aufgabe, in der die Lernenden das Gelernte mit ihren Ideen kombinieren können. Die worksheets zu den einzelnen sections sind hierbei als Angebot zu verstehen. Die Unterrichtenden entscheiden, wie ausführlich die Vertiefung stattfinden soll. Die post-reading section macht den Schülerinnen und Schülern die Intention des Romans bewusst.

Die Lernerfolgskontrolle beschäftigt sich mit dem Verbot des Romans an einigen U.S.-Schulen und ist ursprünglich als post-reading Thema geplant, kann aber auch bereits zu einem früheren Zeitpunkt innerhalb der Unterrichtsreihe eingesetzt werden.