Für eine Inszenierung des Dramas Woyzeck am Basler Schauspielhaus im Jahr 2017 ging der Regisseur Ulrich Rasche von folgendem Verständnis des Dramas aus: „Woyzeck lebt innerhalb eines gesellschaftlichen Systems, das von Brutalität geprägt ist, der alle unterliegen, ohne davon zu wissen. Diejenigen, die Woyzeck Gewalt antun, sind selbst im allgemeinen Zusammenhang gefangen.“

Büchner gelinge es, diese allgemeine Verrohung auch als eine Verrohung der Sprache darzustellen. Für Woyzeck bleibe so nur blinde Gewalt. Ist es das, was Büchner darstellen wollte? Und wenn ja, wie sollen die Leser bzw. Zuschauer darauf reagieren? Mit Jammer und Mitleid oder mit Kritik und Aufbegehren gegen die dargestellten Zustände?

Diese Unterrichtsreihe stellt Büchners Fragment vor und zeigt Verbindungen zwischen Werk und Wirken Büchners als Revolutionär, Dichter und Wissenschaftler auf. Tafelbilder, Materialien und Hinweise zum Einsatz im Unterricht ermöglichen die Behandlung aller wichtigen Aspekte.

• 1 Einführung
• 2 Darstellung
  • Zur Aktualität Büchners und zu Möglichkeiten des Einstiegs in die unterrichtliche Behandlung
  • Die Entstehung des Werkes
  • Von der Inhaltsangabe zur Interpretation
  • Leben, Welt und Werk – Büchner als Dichter, Revolutionär, Wissenschaftler
  • Rezeption – Von der Uraufführung über den Film zum Comic
  • Literaturhinweise
• 3 Material
  • Tafelbilder
  • Arbeitsblätter
  • Erwartungshorizonte zu den Arbeitsblättern
  • Klausurvorschlag
• Erwartungshorizont zum Klausurvorschlag

• lernen ein Dramenfragment des 19. Jahrhunderts kennen, das als frühes soziales Drama der Epoche des Vormärz zugeordnet wird,
• befassen sich mit dem Leben Georg Büchners,
• prüfen verschiedene, sich teils widersprechende Interpretationen,
• untersuchen die Rezeptionsgeschichte des Dramas, auch anhand einer filmischen Umsetzung und aktueller Inszenierungen des Textes.