Sarah Jäger: "Nach vorn, nach Süden"

Eine Roadnovel lesen und ihre Besonderheiten kennenlernen

Blick ins Material

Sarah Jäger: "Nach vorn, nach Süden"

Eine Roadnovel lesen und ihre Besonderheiten kennenlernen

Typ:
Interpretation / Unterrichtseinheit
Umfang:
53 Seiten (3,1 MB)
Verlag:
RAABE
Auflage:
1 (2024)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
9-10
Schulform:
Gymnasium

Jägers Coming-of-Age-Roman eignet sich für den Deutschunterricht der oberen Mittelstufe in besonderer Weise, da er die Lebenswelt der Jugendlichen direkt abbildet und wichtige Themen dieser Altersgruppe aufgreift: Die Suche nach einem Weg aus dem Chaos der Pubertät hin zu einer autonomen bzw. erwachsenen Stellung in der Welt ist verbunden mit der Frage, welchen Platz man hier einnehmen möchte. Das betrifft auch die berufliche Orientierung und die Frage, was man gut kann und was einem wirklich wichtig ist. Hinzu kommt die Herausforderung, Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen. Die Sehnsucht nach Anerkennung und Glück ist Antrieb für alle Figuren des Romans. Gleichzeitig ist die Pubertät eine Zeit, in der man lernt, loslassen oder festhalten zu können. Eine zentrale Stellung hat darüber hinaus das Thema „Treue“ (zu sich selbst und zu anderen). Dabei kann es um Freundschaften in der Peer-Group gehen, aber auch um Beziehungen zu einzelnen Menschen.

Der Roman bietet auf diese Fragen Antworten, die teilweise als „fremd“ wahrgenommen werden können (kulturelle, geschlechtliche, ethnische, soziale Identität, verschiedene sexuelle Orientierungen), sodass die jugendlichen Leserinnen und Leser zu Empathie herausgefordert werden. Er greift durch seine Sprache auch die Sprachlosigkeit der Jugendlichen auf. Virtuos spielt Jäger mit der Jugendsprache, baut zahlreiche Wort- und Sprachspiele ein und geht dadurch indirekt auch auf die Probleme Jugendlicher ein, sich selbst zu artikulieren. Alle Protagonisten versuchen, ihr Inneres zu kommunizieren, ohne sich vor den anderen bloßzustellen.

Der Roman sollte nach dem Bearbeiten von M1, Aufgabe 1, selbständig von den Schülerinnen und Schülern gelesen werden. Aufgabe ist dabei, eine Liste von Wörtern zu erstellen, die sie beim ersten Lesen nicht verstanden haben. Im ersten Teil der Unterrichtsreihe geht es darum, erste Leseeindrücke zu sammeln und den Inhalt zu sichern sowie den Umgang mit der Jugendsprache zu thematisieren. Im zweiten Teil sollen Themen des Romans auf das eigene Leben übertragen werden. Im dritten Teil werden Hintergründe zu der Romanentstehung aufgearbeitet. Die abschließende Lernerfolgskontrolle bezieht sich auf M11.

Der Roman wird in verschiedenen Bundesländern zur Abschlussprüfung für Realschulen, Werkrealschulen und Hauptschulen vorgegeben. Das Niveau der Unterrichtsreihe geht teilweise über dieses Format hinaus, vor allem, wenn es um intertextuelle oder metatextuelle Fragen im dritten Teil geht. Diese richten sich eher an Lernende am Gymnasium.

Lernziele und Kompetenzen:

Die Lernenden lesen selbständig eine Ganzschrift. Folgende deutschdidaktische Kompetenzen spielen dabei eine zentrale Rolle:
  • Lesen: eine Ganzschrift selbstständig lesen, literarische Figuren in einem Soziogramm verorten, intertextuelle Vergleiche, Vergleich mit dem Monomythos der Heldenreise
  • Schreiben: mit Sprache spielerisch umgehen, eine Rezension schreiben, Umschreiben eines Prosatextes in einen Dramentext, produktive Schreibaufgaben
  • Sprechen: Inszenierung einer Szene, Bewerten einer Spielszene
  • Methoden: recherchieren im Internet, Standbildbau, Phantasiereise zu Lebenswegen
  • Medien: Jugendroman, Sachtexte, Bilder, Internet
  • fachübergreifende Aspekte: Ethik, Religion, Berufsorientierung
Inhaltsverzeichnis:
  • Vorbemerkungen
  • M1: Erste Eindrücke
  • M2: Millionenspiel – Die Textkenntnis überprüfen
  • M3: Die Stationen der Reise
  • M4: Die Einzelne und die Gruppe
  • M5: Die Liebespaare im Roman
  • M6: Die Sprache im Roman
  • M7: Spiele mit der Sprache
  • M8: Der Hinterhof als Lebenswelt
  • M9: In fünfzehn Jahren werde ich …
  • M10: Vom Roman zum Theaterstück
  • M11: Die Heldenreise
  • M12: Von Wolfgang Herrndorfs “Tschick” zu Entenarsch: Intertextuelle Verweise
  • M13: Die Autorin und die Rezeption des Romans
  • M14: Produktive Schreibaufgaben
  • LEK: Doris Dörrie: Die Heldin reist
  • Lösungen

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Material-Nr.: 84221

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