Homo faber und Agnes im Vergleich - Arbeitsmaterialien für die Oberstufe

Mit zwei Klausurvorschlägen (Texte und Materialien)

Blick ins Material

Homo faber und Agnes im Vergleich - Arbeitsmaterialien für die Oberstufe

Mit zwei Klausurvorschlägen (Texte und Materialien)

Typ:
Unterrichtseinheit
Umfang:
51 Seiten (0,9 MB)
Verlag:
Mediengruppe Oberfranken
Autor/in:
Schuler, Claudia
Auflage:
(2013)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

Nein, ein eigentliches Vorbild sei Max Frisch für ihn nicht gewesen. Dies hat der 1963 geborene Schriftsteller Peter Stamm mehrfach so geäußert. Es mutet fast erstaunlich an, denn eigentlich sind sich die beiden Schweizer Autoren in ihrem Schreiben durchaus nahe und besonders die Romane „Homo faber“ von Max Frisch und „Agnes“ von Peter Stamm weisen etliche Parallelen auf. Dabei ist „Agnes“, im Jahr 1998 erschienen, sicherlich nicht einfach eine moderne Version von Frischs 1957 veröffentlichtem „Klassiker“. In „Homo faber“ findet primär eine Auseinandersetzung mit dem technisch-rationalistischen Weltbild statt, während es im Roman „Agnes“ zentral um das Problem von Realität und Fiktion geht. Beide Themen klingen auch im jeweils anderen Werk an, aber die Schwerpunktsetzungen sind doch andere. Beide Werke kreisen jedoch stark um die Themen Identität, Bildnis, Liebe und Tod.

Ein Vergleich der Romane bietet sich also an. In Baden-Württemberg sind beide Werke, zusammen mit Georg Büchners Drama „Dantons Tod“, Pflichtlektüren und als solche ab 2014 Gegenstand der sogenannten Werk im Kontext-Aufgabe im Abitur. Diese Aufgabe ihrerseits erhält einen neuen Zuschnitt, indem das Hauptgewicht eindeutig auf den Vergleich der Werke gelegt wird. Dahinter steht eine Neuausrichtung des Literaturunterrichts, die angestrebt wird: Nicht so sehr Einzelwerke, sondern textübergreifende Kontexte und Themenfelder sollen im Fokus stehen. In der Konsequenz heißt das: im Kontext interpretieren – im Kontext unterrichten.

Der vorliegende Beitrag trägt dem nun insofern Rechnung, als – ausgehend von den neuen Erfordernissen – gegenüber dem herkömmlichen Vorgehen ein anderer Weg gegangen und eine Unterrichtseinheit vorgestellt wird, die von Beginn an auf den Vergleich ausgelegt ist und diesen nicht etwa erst als Additivum nach ausführlicher Behandlung der Einzelwerke anschließt. So wird der Blick der Schülerinnen und Schüler für den Vergleich von vornherein geschärft und so werden sie sich der Bedeutung dieses Vergleichs bewusst.

Es ist jedoch auch möglich, das vorgestellte Unterrichtsmodell einzusetzen, nachdem bereits einer der Romane im Unterricht behandelt worden ist. Dann kann der zweite Roman problemlos mit Hilfe der Materialien erarbeitet und darüber hinaus die Bezugnahme auf das schon bekannte Vergleichswerk gleich mit erbracht werden.

Ein solches Unterrichtsmodell muss natürlich Prioritäten setzen. In diesem Fall wurden die Zeit- und Raumgestaltung der Romane, der Aspekt der Intertextualität in „Agnes“ sowie die mythologischen Bezüge in „Homo faber“ weitgehend ausgespart, auch weil bei diesen Themen der Vergleich inhaltlich erst einmal nicht im Vordergrund steht. Ohne Schwierigkeit können diese Themen aber in die vorliegende Einheit eingebaut werden.

Unabhängig von den beschriebenen Anforderungen, die sich mit den neuen Entwicklungen des Deutschunterrichts allerorts stellen, kann das „2 statt 1“-Konzept, das den Vergleich ins Zentrum rückt, Schülerinnen und Schüler motivieren – wird hier doch das vermieden, was sie sonst im und am Deutschunterricht oft stört, nämlich das (allzu) lange Verweilen bei einem einzigen Werk.

Die einzelnen Unterrichtsschritte im Überblick:
  • 1. Schritt Zuordnungen und Zusammenhänge – Erste Annäherungen an die Romane
    • Zitate-Puzzle
    • Kurzvortrag
  • 2. Schritt Frauenbilder – Männerbilder
    • Recherche
    • Textanalyse und -vergleich
  • 3. Schritt Eine Welt der Gegensätze? – Der Umgang mit Natur und Technik, mit Leben und Tod
    • Textanalyse und Textvergleich
    • Analyse eines literaturwissenschaftli- chen Textes
  • 4. Schritt Bildnisse und Identitäten
    • Bildbeschreibung und -deutung
    • Erörterung ethischer und literarischer Grundprobleme
    • Schaubild-Gestaltung
  • Klausurvorschläge

Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
* Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den beiden Romanen Homo faber von Max Frisch und Agnes von Peter Stamm vergleichend auseinander.
* Sie erkennen wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede, erfassen den jeweiligen Zeithintergrund und auch die überzeitlichen Themen wie Liebe und Tod, Natur und Zivilisation usw.
* Sie analysieren und vergleichen Schlüsselstellen der Romane.
* Sie erarbeiten die Figurencharakteristik und begreifen die Identitäts- und Bildnisproblematik als zentral.
* Sie befassen sich mit der besonderen Funktion, die dem Schreiben in beiden Romanen zukommt, und dem Verhältnis von Fiktion und Wirklichkeit.
* Sie diskutieren die Schuldfrage im Hinblick auf die Romane.
* Sie beziehen Aussagen von Max Frisch und Peter Stamm in die Deutung mit ein.
* Sie können Textauszüge interpretieren und einen Vergleich der beiden Werke unter einem bestimmten Aspekt ausformulieren.

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Material-Nr.: 58900

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