Gedichte und Briefe aus dem Schützengraben

Zugänge zum "Wortkünstler" August Stramm

Blick ins Material

Gedichte und Briefe aus dem Schützengraben

Zugänge zum "Wortkünstler" August Stramm

  • Abiturthema in:
  • Hessen 2024
Typ:
Unterrichtseinheit
Umfang:
40 Seiten (5,8 MB)
Verlag:
RAABE
Auflage:
(2015)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

Stramms Gedichte gelten im Vergleich zu manchen Schulklassikern expressionistischer Lyrik (wie Heyms „Der Gott der Stadt“, Benns „Kleine Aster“ und Trakls „Verfall“) als sperrig und schwierig.

Und nicht zu Unrecht: Wortkunst verlangt einen eigenen Zugang, ist von vornherein auf Vieldeutigkeit angelegt und setzt Leserinnen und Leser voraus, die nicht gleich bei der Erstlektüre abgeschreckt sind, sich provoziert fühlen und die weitere Beschäftigung mit den Texten ablehnen. Allerdings ist der Prozess zur Akzeptanz solcher Texte ohne ein didaktisches Programm oft nicht erfolgreich.

Im vorliegenden Fall wird mit Quellen gearbeitet, die als Verständnishilfen dienen können: Stramm hat Feldpostbriefe geschrieben, die nicht nur über seine Lage an der Front Auskunft geben, sondern auch viel über die psychische Belastung eines Frontsoldaten verraten – eine Situation, die der Dichter nicht zuletzt mit einer Schreibpraxis im Schützengraben zu bewältigen versuchte.

Den Schülerinnen und Schülern dienen die Briefauszüge zugleich als Informationsbasis, um sich die Umstände klarzumachen, unter denen Stramm seine Texte produzierte. Darüber hinaus sollen die Briefe auch Einblicke vermitteln in die sprachliche Dimension der Kriegserfahrungen. Stramm schreibt seine Briefe so, wie er auch seine Gedichte verfasst: skizzenartig konzentriert, abgehackt und dynamisch; er verwendet Leitbegriffe wie Angst und Grauen und versucht seine Eindrücke und Empfindungen so unmittelbar wie möglich wiederzugeben. Die Lerngruppe hat also die Möglichkeit, Texte und Briefe miteinander zu vergleichen und so einen Zugang zur Wortkunst Stramms zu erhalten.

Die Schülerinnen und Schüler …
  • lernen den avantgardistischen Dichter August Stramm und die von ihm entwickelte “Wortkunst”-Technik kennen, die er in seinen während des Ersten Weltkriegs geschriebenen Gedichten anwendet;
  • können aus der Konfrontation der Kriegsgedichte mit Feldpostbriefen sowohl die spezifische Situation im Schützengraben als auch Stramms Versuche erfassen, das Erlebte sprachlich möglichst prägnant darzustellen;
  • rekonstruieren aus den Briefen die von Stramm aufgeworfene Grundsatzfrage, ob das unmittelbare Erleben des Grauens im Schützengraben überhaupt sprachlich ausgedrückt werden kann, und diskutieren seine Gedichte als eine mögliche Antwort darauf;
  • erfassen durch den Vergleich Stramms mit Alfred Lichtenstein die Spannweite expressionistischer Kriegslyrik, die von Soldaten direkt an der Front verfasst wurde;
  • lernen Verfahren kennen, um die sprachlichen Eigenarten von Stramms Gedichten im Detail zu beschreiben, und erproben die Wirkung der Texte im Rezitieren und chorischen Sprechen.

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