Der Dichter Andreas Gryphius - Lyrik – Mittelalter bis Romantik

Was heißt Gedichte schreiben im 17. Jahrhundert?

Blick ins Material

Der Dichter Andreas Gryphius - Lyrik – Mittelalter bis Romantik

Was heißt Gedichte schreiben im 17. Jahrhundert?

Typ:
Unterrichtseinheit
Umfang:
42 Seiten (8,8 MB)
Verlag:
RAABE
Auflage:
(2014)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

Andreas Gryphius (1616-1664) gehört heute zu den bekanntesten Dichtern des 17. Jahrhunderts; am 16. Juli 2014 jährte sich sein Todestag zum 350. Mal. Seit seiner Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert wurden seine Gedichte oft als Erlebnislyrik gelesen. Die Gryphius-Rezeption der letzten Jahrzehnte betont dagegen die Rolle der Rhetorik, der Gelegenheitsdichtung und der gelehrten Darbietung religiösen und weltlichen Wissens in seinen Gedichten: Das lyrische Ich erscheint bei Gryphius eher als Repräsentant und Sprecher einer Allgemeinheit denn als private Ich-Figur. Entdecken Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern einen Dichter, den schon Zeitgenossen dafür rühmten, dass er nicht nur ein professioneller Kenner der gängigen poetischen Regeln war, sondern sie auch besonders originell und treffsicher anzuwenden verstand! Mit zahlreichen bekannten und weniger bekannten Gryphius-Gedichten, z. B. “Trauerklage des verwüsteten Deutschlands”, “Tränen des Vaterlands”, “Auf das grausame Ungewitter, so den 24. Aug. 1654 entstanden”, “Vanitas! Vanitatum Vanitas!”, “An die Sternen”, “Über Nicolai Copernici Bild” und “Schluss des 1648sten Jahres”.

Die vorliegende Reihe will auf Grundlage neuerer Erkenntnisse der Fachwissenschaft Alternativen zu diesen tradierten Zugängen aufzeigen und zu einem ergiebigeren, thematisch vielfältigeren und methodisch angemesseneren Umgang mit Gryphius-Gedichte anregen. Dabei wird Gryphius’ Arbeitsprozess der Überarbeitung und das Streben nach Vervollkommnung seiner Gedichte ebenso thematisiert wie die Bedeutung der Gelegenheitsdichtung im 17. Jahrhundert, die Memoria-Funktion anlassbezogener Dichtung und die Bedeutung einer etablierten Bilderund Symbolsprache sowie eines religiösen Deutungshorizontes, den Gryphius bei seiner Leserschaft voraussetzen konnte.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Dauer: 6–10 Stunden + LEK
  • Kompetenzen:*
    • mit Gedichten methodisch reflektiert umgehen
    • Produktions- und Rezeptionsbedingungen der Literatur im 17. Jahrhundert erschließen
    • Differenzen zu Themen und Rahmenbe-dingungen in der Gegenwart erkennen
    • zeittypische poetische Bildfelder und Metaphern kennen und entschlüsseln
    • Lyrik auf ihren theologischen und gelehrten Hintergrund hin untersuchen
Ziele der Reihe: Die Schülerinnen und Schüler …
  • lernen Gryphius‘ Gedichte im Zusammenhang mit zeitgenössischen Produktions- und Rezeptionsbedingungen zu verstehen;
  • erhalten Einblick in die an Regeln orientierte Dichtung, die varianten- und erfindungsreich mit Metrum, Reim, Gattungen, Versformen sowie Bildern und Metaphern spielt;
  • erkennen, dass die Lyrik des 17. Jahrhunderts noch keine Leselyrik ist, sondern in Textgestalt und Druckpräsentation für den Vortrag und die festliche Deklamation gedacht war;
  • lernen die anschauliche Bildsprache der Gryphius-Gedichte kennen, die den Intellekt, die Emotion und die Vorstellungskraft der Rezipienten ansprechen soll;
  • erfahren am Beispiel der Gelegenheitsdichtung eine historische Differenz zwischen der zeit- genössischen und der heutigen Funktion von Lyrik und der Rezipientenerwartung;
  • erkennen die große Bedeutung, die der Rückgriff auf theologisches und gelehrtes Wissen bei Gryphius hat;
  • entwickeln ein Verständnis für den im 17. Jahrhunderts verbreiteten Typus des poeta doctus (‚gelehrter Dichter‘), der noch kein Berufsschriftsteller ist.

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Material-Nr.: 60619

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