Das Thema „KI“ ist anschlussfähig an zahlreiche Lehrplanthemen, die sich mit Medienethik befassen. Diese Reihe hat Bezug zu den Inhaltsfeldern „Der Mensch und sein Handeln“ (Sekundarstufe II NRW) und „Werte und Normen des Handelns“ (Sekundarstufe II NRW). Erörtert werden Fragen rund um Freiheit und Verantwortung im Umgang mit KI-basierten Technologien. Die Thematik betrifft auch vielfältige anthropologische Aspekte, die das „Selbstverständnis des Menschen“ (Sekundarstufe II NRW) berühren. Die Frage nach Liebe und Freundschaft mit einer KI ermöglicht einen neuen Blick auf das Themenfeld „Wahrheit, Wirklichkeit und Medien“ (Sekundarstufe I NRW). Darum kann diese Einheit sowohl in der Sekundarstufe I als auch in der Oberstufe gewinnbringend eingesetzt werden.

Welche Ziele verfolgt die vorliegende Einheit?

KI wird eine immer größere Rolle spielen. Darum hat dieses Thema eine enorme Zukunftsbedeutung. Indem die Schülerinnen und Schüler die Beziehung zwischen KI und Mensch in den Blick nehmen, lernen sie, verschiedene Standpunkte zu analysieren, Argumente zu bewerten und sich begründet zu positionieren.

Diese Einheit fördert das Verständnis für Konflikte im Zusammenhang mit KI und menschlicher Identität. Die Jugendlichen reflektieren Werte und Überzeugungen und entwickeln einen verantwortungsbewussten Umgang mit neuen Technologien. Welche Kompetenzen werden gefördert?

Die Auseinandersetzung mit KI im Ethik- bzw. Philosophieunterricht fördert das kritische Denken. Die Jugendlichen üben sich darin, verschiedene Perspektiven einzunehmen, Argumente zu analysieren und zu bewerten. Sie verstehen die Wechselwirkungen zwischen Technologie und Gesellschaft. Sie diskutieren Themen wie Privatsphäre, Autonomie und Verantwortung sowie die Auswirkungen von KI auf soziale Beziehungen, den Bildungsbereich und die Arbeitswelt. Sie erörtern die Grenzen des technologischen Fortschritts und reflektieren den Unterschied zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz sowie die Bedeutung von Emotionen. Die Beschäftigung mit KI regt dazu an, über die menschliche Natur und das Wesen des Bewusstseins nachzudenken. Zugleich schafft der Ethik- bzw. Philosophieunterricht einen Raum, in dem Schülerinnen und Schüler Lösungsansätze erarbeiten und diskutieren können. Sie schulen ihre Reflexionsfähigkeit ebenso wie eine verantwortungsbewusste Haltung gegenüber modernen Technologien.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit aktuellen KI-Apps auseinander, hinterfragen den Umgang mit Avataren und führen Gedankenexperimente durch. Dabei kommen sowohl aktuelle Bilder als auch Zeitungsartikel mit philosophischem Gehalt zum Einsatz. Einen kreativen Zugang zum Thema ermöglicht der Film „Her“. Die Lernenden reflektieren die emotionale Komplexität einer Beziehung zwischen Mensch und KI. Im Rollenspiel nehmen sie begründet verschiedene Standpunkte ein. Die Einheit schließt mit einem praktischen Teil. Die Jugendlichen kommunizieren unter Anleitung mit einem Chatbot und erproben kooperative Verfahren wie Partner- und Gruppenarbeit. Gemeinsam präsentieren sie ihre Ergebnisse adressatengerecht.

Hinweis:

Diese Einheit ist so konzipiert, dass sie sowohl in der Mittelstufe als auch in der Oberstufe sinnvoll eingesetzt werden kann. Es finden sich zahlreiche Hinweise, die eine Differenzierung des Anspruchsniveaus ermöglichen. Zu den Videos zur Verfügung gestellte Textmaterialien unterstützen Sie dabei, die Materialien an das Leistungsniveau der Lernenden anzupassen.

• Klassenstufe: 9–12
• Dauer: 10 Unterrichtsstunden
• Kompetenzen: die eigene Meinung in Bezug auf KI argumentativ darlegen; Sachtexte interpretieren; KI-Anwendungen erproben; Nutzen und Risiko in Bezug auf KI-Anwendungen abwägen; Arbeitsergebnisse präsentieren; Feedback geben
• Thematische Bereiche: künstliche Intelligenz, Persönlichkeitsrechte, Freundschaft, Kommunikation, Liebe, Identität, Veränderung der Arbeitswelt, KI und Schule, Chatbot
• Medien: Zeitungsartikel, Sachtexte, Bilder, Chat, Film