Mehrere Lehrpläne berücksichtigen China als Pflichtthema oder Wahlmodul bzw. bieten ein Thema an, innerhalb dessen China behandelt werden kann. Der Schwerpunkt liegt entweder auf der Geschichte Chinas in der Zeit des Imperialismus (Hamburg, Hessen, Niedersachsen), auf der Epoche Mao Zedongs (Niedersachsen) oder ist allgemeiner gefasst wie z. B. China im Wandel oder im Vergleich zu Europa (Bayern, Baden-Württemberg, Berlin/Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Saarland).

Mao Zedong ruft am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China auf dem Tiananmen-Platz in Peking aus. Das einstige Machtzentrum des kaiserlichen Chinas erstrahlt in den alten Farben Gelb und Rot, die jetzt für das Neue stehen: Mao und der Kommunismus versprechen, China zu alter Größe zu führen – und die Massen jubeln. Der Beitrag zeigt, wie Mao das Selbstverständnis Chinas nutzt und formt. Chinesische Propagandaplakate sind Ausdruck seiner ideologischen Vision, Zeitzeugen berichten von den erschütternden Ergebnissen des „Großen Sprungs nach vorn“ und der „Proletarischen Kulturrevolution“.

• Klassenstufe: 10–13
• Dauer: 10 Unterrichtsstunden
• Kompetenzen: Orientierungskompetenz, Reflexionskompetenz, interkulturelles Lernen, Methoden- und Medienkompetenz
• Thematische Bereiche: „Jahrhundert der Demütigung“, Gründung der VR China, Mao Zedongs „Diktatur der Volksdemokratie“, „Hundert-Blumen“-Kampagne, der „Große Sprung nach vorn“, die „Große Proletarische Kulturrevolution“
• Medien: Reden, Zeitungsberichte, chinesische Propagandaplakate, Fotos, Auszüge aus Romanen und Filmen, Glossar

Die Einführung konfrontiert die Lernenden mit gängigen Vorurteilen über China. Fremdbilder von außen und die chinesische Selbstwahrnehmung werden gegenübergestellt und reflektiert. Ein Material regt die Rekapitulation der Geschichte Chinas bis 1949 an. Die Geschichte der VR China ab 1949 unter Mao wird einerseits chronologisch anhand herausragender Ereignisse erarbeitet, andererseits ebenso strukturell erschlossen: Maos Politikverständnis anhand des Demokratiebegriffs und seine darauf basierenden Maßnahmen im Bereich Wirtschaft und Kultur sind Themen der Einheit, die – wie im Unterrichtsvorschlag – aufeinander folgend, aber auch bei Zeitmangel jeweils arbeitsteilig behandelt werden können.

Die hier angegebenen Materialien sind vorwiegend übersetzte chinesische Quellen, darunter auch eine englischsprachige mit Vokabelhilfen. Die Eigennamen sind nach dem Hanyu-Pinyin-System wiedergegeben. Bei der Wiedergabe älterer, vor allem englischsprachiger Quellen sowie Artikeln der Peking Rundschau ist, abgesehen von allseits bekannten Namen wie Mao Zedong etc., die dortige Schreibweise beibehalten worden. Ein Glossar, das wichtige Begriffe des Historischen Materialismus, Namen und Erklärungen chinesischer Begriffe enthält, erspart in diesen Bereichen die Recherche im Internet. In den Hinweisen finden sich weitere Projektideen.