Es mag vielleicht ein wenig befremdlich zu erscheinen, ausgerechnet den recht zerbrechlichen Werkstoff “Glas” im Unterricht zu thematisieren. Fragt man ältere Menschen, so erzählen sie von Glasbläseern, die in den 1950er Jahren in die Schulen gingen und dort ihr Handwerk vorstellten. Wenn eines der Kinder damals ausgewählt wurde und eine dünnwandige Glaskugel oder gar einen filigranen Schwan mit nach Hause nehmen durfte, so war dies ein unvergessliches Erlebnis. Dies gehört längst der Vergangenheit an, doch noch gibt es einige Glashütten in Deutschland. Davon zeugt die Glasstraße in Bayern mit Glasbetrieben, Manufakturen, Ateliers und Museen sowie die Lausitz mit vielen Produktionsstätten. Besonders bekannt ist die Stadt der Glasmacher, das thüringische Lauscha, mit ihrem Weihnachtsschmuck. Dieser Kunst sind zwei Seiten in diesem Heft gewidmet.

Mit den vielfältigen Anregungen soll das Bewusstsein der Kinder für den Rohstoff Glas geschärft werden, für seine vielfältigen Einsatzmöglichkeitenund 100%ige Recyclingfähigkeit. In den Unterrichtsideen werden dafür interessante Möglichkeiten aufgezeigt, wie mit vorhandenem Glas aus dem Haushalt, als ein Fertigprodukt , ohne viel Auwand kreativ gestaltet werden kann. Um Kindern einen Zugang zu diesem Werkstoff und dessen Herstellungsprozess zu ermöglichen, fehlen leider gute Bilder- oder Sachbücher. Im Internet sind jedoch z.B. auf Youtube einige kindgerecht aufbereitete Videos abrufbar (siehe Medientipps). Über diese Formate können sich Kinder über den Sinn von farbigen Glasgefäßen informieren, die chemische Zusammensetzung von Glas erfahren oder den Produktionsprozess eines Glaskelchs mitverfolgen und so vielleicht auch gängige Flaschen oder einfache Vorrats- und Trinkgläser mehr wertschätzen lernen. Wir wünschen uns, dass die hier vorgestellten Projektideen einen kreativen Beitrag zum Upcycling von Glas leisten.