Dieses Heft versucht, die vielfältigen Ansätze der “documenta fifteen” (stattgefunden 2022) zu analysieren und fragt nach kunstpädagogischen Bezügen.

Als eine der bedeutendsten Großausstellungen der Welt ist die documenta auch relevant für den Kunstunterricht. In diesem Jahr fungiert die documenta fifteen als Plattform für Institutionskritik und kulturellen Austausch. Kunst soll als soziale Praxis verstanden werden, die eine gesellschaftliche Verantwortung hat. Im Zentrum der Beiträge steht die Frage nach der Funktion und der Form kultureller Transfers. Nicht mehr die Artefakte einer künstlerischen Produktion im Unterricht stehen im Vordergrund: Es geht vielmehr um kulturelle Aushandlungsprozesse, an denen die Lernenden aktiv teilnehmen. Kunstunterricht wird als soziale Form verstanden, in der es möglich ist, gesellschaftliche Praktiken zu verhandeln und aktiv zu gestalten.

• Thema: documenta fifteen – lumbung: Reisscheune als Konzept?
• Thema: “Taring Padi”: Militanter Aktivismus und Anti-Kunst auf der documenta fifteen
• Einführung: Close the Gap: Kunst als Gesellschaftskritik und kollektive Bildungsarbeit?
• Materialien:
  • Eurozentrismus, Dekolonialisierung und Blickverschiebungen – Candice Breitz
  • Raubkunst und Restitutionsdebatten – Benin-Bronzen
  • Glossar: Kulturbegriffe im historischen Wandel
• Unterrichtsbeispiele:
  • Gegenwartsbewältigung: Kultur als Ergebnis von Konflikten?
  • Machtdemonstrationen: Ikonografie der Herrschaftsgesten
  • Imaginäre Kulturen: Kulturgegenstände als Zeichen unterschiedlicher kultureller Systeme
  • Common Spaces: Räume des Gemeinschaffens verstehen und gestalten
  • Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen: Sind Abgrenzungs- auch Transferbewegungen?
  • Melancholie: In der Schwebe eines Geistes- und Gemütszustandes
• Diskussion: Cancel Culture? Museen als Symbol der White Supremacy
• Unterrichtspraxis: Methoden zur Sprachförderung im Kunstunterricht
• Aktuell: Krieg in Europa