Die vielen unterschiedlichen politischen Strömungen, die teilweise sehr überspannt formulierten Vorstellungen erschweren die Beschäftigung mit der ‚Opposition‘ in der Weimarer Republik sehr. Dennoch sollten die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass abgesehen von der NSDAP zahllose geistige Brandstifter aus teils konträren ideologischen Lagern der Republik einen unermesslichen Schaden zufügten. Sie lernen, die angebotenen Materialien in ihren historischen Kontext einzuordnen und ihre Tragweite zu beurteilen. Außerdem werden sie feststellen, dass manche der scheinbar nur in der Zeit nach 1918 verankerten Begriffe wie ‚System‘, ‚völkisch‘, ‚Volksgemeinschaft‘ in unserer heutigen politischen Gesellschaft sehr real und wirksam sind. Wenn sie die damaligen ideologischen Manipulationen kennen, können sie sich hoffentlich vorurteilsfreier mit der heutigen, teilweise beängstigenden Kritik am parlamentarischen System befassen, mit den Versuchen, mit Fake News und Fake History die Bevölkerung zu beeinflussen und in eine bestimmte Richtung zu lenken. Auf Zuordnungen einzelner Äußerungen zum Nationalbolschewismus, zu den Jungkonservativen usw. sollte in der S I verzichtet werden. Bei der Auswahl der Materialien wurde darauf geachtet, möglichst unterschiedliche Formen anzubieten. Die Materialien können zusammen, aber auch einzeln in der Unterrichtssequenz Weimarer Republik eingesetzt werden. Die Zusatzaufgaben sind Vorschläge zu kreativem Arbeiten – meist in einer kleineren Gruppe.

• Klassenstufe: 9/10 (G 8), 9–11 (G 9)
• Dauer: 8 Module
• Kompetenzen:
  • 1. Untersuchung von Textquellen
  • 2. Analyse von politischen Entwicklungen in der Kunst
• Thematische Bereiche: Shitstorm gegen Weimar – Das ist uns heilig! Dafür kämpfen wir! – Schöne (?) Literatur – Stinkbomben, weiße Mäuse und ein Flötenkonzert: Filmskandale in der Weimarer Republik
• Medien: Texte, Lieder, Wahlplakate