Die Hinwendung Kaiser Konstantins zum Christentum und seine Entscheidung für den Christengott als Schutzherr seiner kriegerischen Unternehmung an der Milvischen Brücke bietet eine gute Gelegenheit, die Zeitumstände sowie das Wirken der Christen im Römischen Reich zu analysieren. Konstantin der Große wird hier bewusst als Personifizierung einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung in den Fokus gerückt, jedoch nicht zur Idealisierung oder Abschreckung, sondern als menschlicher Berührungspunkt mit geschichtlichen Prozessen. So wird auch deutlich, was das „Erfolgsgeheimnis“ der christlichen Religion im Wechselverhältnis von äußeren Bedingungen und inneren Motiven für die Menschen dieser Zeit ausgemacht hat.

Außerdem kann im Rahmen der Unterrichtseinheit auch darauf eingegangen werden, welche Werte und Normen dem christlichen Glauben in seinen Ursprüngen zugrunde lagen und wie sich diese während seiner Genese verschoben und verändert haben sowie auch missbraucht wurden. In diesem Sinne kann in dieser Einheit auch auf den Widerspruch eingegangen werden, der sich daraus ergibt, dass Konstantin eine Religion der Nächstenliebe für kriegerische Zwecke instrumentalisiert. In der Gegenwart erleben wir ebenfalls immer wieder die Instrumentalisierung von religiösen und geschichtlichen Themen für politische oder wirtschaftliche Zwecke. Dies zu erkennen ist nicht immer leicht und eine Sensibilisierung hin zu kritischem Bewusstsein wird somit geschult.

Mit der Verbreitung des christlichen Glaubens im römischen Kaiserreich ging auch dessen Verfolgung einher. Dabei sollen bewusst Parallelen zu aktuellen Religionskonflikten und der Ausgrenzung von Minderheiten im Allgemeinen gezogen werden. Das Hauptproblem, das auch die Schüler erkennen werden, ist zumeist Unwissenheit und die daraus resultierenden Vorurteile und Ängste.

• Klassenstufe: 7/8
• Dauer: 2 Bausteine (ca. 5 Unterrichtsstunden) * Kompetenzen:
  • den Werdegang des Christentums von der verfolgten Minderheit zur Staatsreligion erläutern
  • die Motive Konstantins des Großen für seine Hinwendung zum Christentum erörtern
  • die Ausgrenzung religiöser Minderheiten diskutieren
• Methoden: Gruppenpuzzle
• Thematische Bereiche: Begegnungen mit dem Christentum; Konstantinische Wende
• Zusatzmaterialien: Rollenspiel; Lernerfolgskontrolle