Medien bestimmen zu einem nicht unerheblichen Teil unseren Tagesablauf. Dabei berichten verschiedene Medien über ein und dasselbe Ereignis in unterschiedlicher Weise. Wo aber hört die journalistische Freiheit auf und wo beginnt die bewusste Manipulation durch Medien? Anhand verschiedener Beispiele sollen Formen der Manipulation durch Medien vorgestellt und analysiert werden. Auch die eigene Haltung gegenüber der Glaubwürdigkeit verschiedener Medien bzw. sozialer Netzwerke spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Betrachtet man das Vertrauen der Deutschen in verschiedene Institutionen, so findet man private Rundfunksender und das Internet auf den beiden letzten Plätzen.

Medien sind aber für eine funktionierende Demokratie unabdingbar. Ihre Rolle als vierte Gewalt – oder, wie es der Medienwissenschaftler Pörksen formuliert, als fünfte Gewalt – hat sich mit dem Aufstieg der sozialen Medien nachhaltig verändert. Vor allem das Angebot an Informationen wurde durch die digitale Verbreitung erheblich vergrößert.

Die Mediatisierung der Politik stellt Parteien und Politiker zudem vor immer neue Herausforderungen. Facebook, Twitter und Co. verändern die politische Kommunikation in einem bisher nicht gekannten Tempo.

Darüber hinaus wird die Pressefreiheit in immer mehr Ländern eingeschränkt. Tatsache ist, dass die klassischen Medien zunehmend in die Defensive gedrängt werden. Mediengiganten wie Com-cast, Google, News Corporation oder Bertelsmann bestimmen umfassende mediale Angebote – und das sowohl im Bereich der Printmedien, der Fernsehsender als auch der sozialen Medien. Diese Konzentration stellt für viele eine Gefahr der unabhängigen Berichterstattung dar.

Vor allem Facebook und Google stehen immer wieder in der Diskussion, wenn es um die bewusste Manipulation von Meinungen geht. Sie wissen fast alles über ihre Nutzer und versorgen diese immer häufiger mit ausgesuchten Nachrichten. Die „Tyrannei“ des Like oder die oftmals nicht nachvollziehbare Auswahl von Nachrichten durch eigene Algorithmen sind mehr als problematisch.

Schließlich stellt sich die Frage, wer dieser Medienmacht Einhalt gebieten kann. Können dies die einzelnen Nationalstaaten leisten oder kann es die EU?

Am Ende der Unterrichtseinheit soll auf die sogenannten „Social Bots“ eingegangen werden. Die Gefahren, die von diesen automatisierten Computerprogrammen ausgehen können, zeichnen sich nach und nach ab. Sie reichen von der Meinungsbeeinflussung bis hin zur Manipulation von Wahlen und Abstimmungen oder der Verbreitung menschenverachtender und extremistischer Äußerungen.

Kompetenzen und Unterrichtsinhalte zum Einfluss von Medien:

Die Schüler sollen

• verschiedene Möglichkeiten der Beeinflussung durch Medien zusammenstellen und diskutieren,
• erkennen, dass verschiedene Medien über dasselbe Ereignis unterschiedlich berichten,
• Formen der bewussten Medienmanipulation kennenlernen,
• sich mit der Frage nach der Glaubwürdigkeit von Medien kritisch auseinandersetzen,
• die Funktionen von Medien in einer Demokratie erläutern können,
• sich mit der Bezeichnung von Medien als »vierte« bzw. »fünfte Gewalt« vertraut machen und diese bewerten,
• die Folgen der Mediatisierung der Politik kritisch hinterfragen,
• die Geschichte der sozialen Medien nachvollziehen können,
• sich mit den Gefahren der politischen Kommunikation im digitalen Zeitalter kritisch auseinandersetzen,
• die Einschränkung der Pressefreiheit weltweit analysieren,
• sich die Frage stellen, inwieweit die Pressefreiheit in Deutschland gewährleistet ist,
• sich intensiv mit dem Begriff »Lügenpresse« beschäftigen,
• erkennen, welche Gefahren von immer größeren Medienkonzernen ausgehen können,
• die überragende Stellung von Facebook kritisch hinterfragen,
• eine Umfrage über das eigene Vertrauen in Medien bzw. soziale Netzwerke durchführen und auswerten,
• verschiedene Formen der Meinungsbeeinflussung durch Facebook, Google und Co. kennenlernen,
• sich mit der Frage beschäftigen, wer der Meinungsbeeinflussung durch soziale Netzwerke Einhalt gebieten kann,
• die Gefahren der Social Bots kennenlernen.

Didaktisch-methodischer Ablauf

• I. Der Streit um die Glaubwürdigkeit von Medien
• II. Die Funktion der Medien in einer Demokratie
• III. Der Aufstieg der sozialen Medien und die Folgen
• IV. Manipulationen in sozialen Medien