Aufbruch ins Mittelalter - Geschichte - Kultur 1/2015
Vom Untergang Roms zum Aufstieg der Merowinger.
- Typ:
- Zeitungsheft
- Umfang:
- 84 Seiten (8,8 MB)
- Verlag:
- Spektrum der Wissenschaft
- Autor:
- Linsmeier, Klaus-Dieter
- Auflage:
- (2015)
- Fächer:
- Geschichte
- Klassen:
- 8-13
- Schultyp:
- Gymnasium, Realschule
Europa des 5. Jahrhunderts: Das große Römische Reich lag in Trümmern; Hunnen und andere Barbaren zerstörten, was von der großen Kultur noch übrig war. Im 19. Jahrhundert setzte sich die Vorstellung der “Völkerwanderung” allgemein durch und prägte das Bild davon, wie der Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter vonstattengegangen sei – mit blutigen Schlachten und brennenden Städten. Historiker und Archäologen fördern seit einigen Jahren immer neue Fakten zu Tage, die diesem Bild widersprechen, und schneiden alte Zöpfe ab. Sie analysieren Urkunden und Schriftwechsel, graben in römischen Landgütern deren Geschichte aus, bewerten Chroniken und Heiligenbiografien neu.
Die Historiker Steffen Diefenbach (Universität Konstanz) und Gernot Michael Müller (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) gehören zu den namhaften Experten dieses Forschungszweigs und haben maßgeblich zu dieser Ausgabe beigetragen.
Das Spezialheft nimmt Sie mit in die Zeit des Untergangs Roms bis hin zum Aufstieg der Merowinger. (20. März 2015)
Inhalt:
Ein Imperium zerfällt- Roms Untergang war dramatisch, doch auch selbst verschuldet, die “Völkerwanderung” nur ein Klischee.
- Von der Spätantike bis zum frühen Mittelalter
- Die innere Zerrissenheit des Imperiums ermöglichte dem Heermeister Stilicho einen beispiellosen Aufstieg.
- Eigentlich lautete die Antwort: Jeder, der außerhalb des römischen Kulturraums lebte. Doch in der Praxis war der Begriff flexibel anzuwenden.
- Den Römern galten germanische Anführer immer schon als Fürsten und Könige. Doch erst der Franke Chlodwig trug den Titel zu Recht.
- In der Spätantike bewiesen Bischöfe ihre Gottesfurcht durch freiwillige Armut. Unter den Merowingern aber repräsentierten sie auch königliche Macht und folgten neuen Idealen.
- Floh die Landbevölkerung Galliens vor den Invasoren in die Städte? Die Langlebigkeit römischer Landgüter widerspricht diesem Klischee.
- Ohne die Unterstützung des Imperiums mussten die Städte neue Wege finden, um ihre Identität zu wahren.
- Als das Christentum zunehmend das Leben in Gallien bestimmte, entstand eine sakrale Welt der Kirchen und Klöster.
- Wer Land besaß, brauchte nur noch eines zur Macht: abhängige Bauern.
- Zahllose Kleinbetriebe brachten Galliens Landwirtschaft voran.
- Viele religiöse Schriften wollten die einfache Bevölkerung ansprechen.
- Klassisch gebildet, so gaben sich Galliens Vornehme in ihren Briefen.
- Was schriftlich beglaubigt war, galt mehr als mündliche Beteuerungen.
- Schon ihre Nachfolger machten sich über die letzten Merowinger lustig, Forschern gilt ihre Zeit als Phase des Niedergangs. Wohl zu Unrecht!