Gefühl und Gewalt in Schillers Kabale und Liebe

Der Zusammenhang von Gefühl und Gewalt in „Kabale und Liebe“

Blick ins Material

Gefühl und Gewalt in Schillers Kabale und Liebe

Der Zusammenhang von Gefühl und Gewalt in „Kabale und Liebe“

Typ:
Unterrichtseinheit
Umfang:
28 Seiten (0,5 MB)
Verlag:
Mediengruppe Oberfranken
Autor/in:
Schuler, Christa
Auflage:
(2013)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

Kabale und Liebe, im Jahr 1784 erschienen und uraufgeführt, ist ein Drama des Ständekonflikts und ein politisches Stück insofern, als es deutliche Kritik an höfischer Welt und herrschaftlicher Willkür formuliert. Gerade die neuere Forschung hat aber immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass Kritik am Adel allein die Aussage des Stücks unzulässig verkürzen würde: Adel und Bürgertum, so verschieden ihre Werthaltungen sind, erscheinen wechselseitig durchaus ähnlich, wenn es um die Verfügungsmacht über die Kinder geht. Und auch Ferdinands Programm jenseits aller Ständeschranken offenbart seine Ambivalenz und Haltlosigkeit allzu bald.

An diese Punkte knüpft das vorliegende Unterrichtsmodell an und stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Gefühl und Gewalt in „Kabale und Liebe“. Gefühl und Gewalt sind die tragenden Pfeiler in der Gesamtkonstellation des Stücks, treiben die Handlung voran und der von August Wilhelm Iffland vorgeschlagene zugkräftige Titel „Kabale und Liebe“ weiß das auch zu betonen. Mindestens genauso bedeutsam erscheint jedoch die Verschränkung von Gefühl und Gewalt im Stück, die die Beziehungen der Personen – auch und gerade die Liebesbeziehung zwischen Ferdinand und Luise sowie die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Miller und Luise – von Anfang an durchzieht. Die Vorstellungen der einzelnen Personen werden nicht nur mit handfester Gewalt durchzusetzen versucht, wie es eine Gewohnheit des Adels ist, nahezu durchgehend – auch in bürgerlicher Sphäre und gar im Dialog der Liebenden – wird mittels Sprache gewaltsam auf das Gegenüber eingewirkt. Gewalt wird somit zum „Generator“ des Stücks und weist es als ein erstaunlich modernes aus, das die für die Literatur des 20. Jahrhunderts typische Zerrissenheit sowie Destruktion und Scheitern vorwegnimmt.

Die Unterrichtseinheit setzt eine Behandlung des Stücks in Grundzügen bereits voraus – Unterrichtsmaterial hierzu gibt es zur Genüge – und konzentriert sich bewusst auf das Thema „Gefühl und Gewalt“. Dieser Aspekt der Interpretation macht deutlich, wie überzeitlich und aktuell „Kabale und Liebe“ sein kann; er hat, da es um Kommunikation zwischen Liebenden sowie zwischen Eltern und Kindern geht, großen Lebensweltbezug und vermag von daher Schülerinnen und Schüler zu motivieren.

Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
* Die Schülerinnen und Schüler machen sich den Grundkonflikt in Friedrich Schillers bürgerlichem Trauerspiel Kabale und Liebe klar und diskutieren die Aktualität des Stücks.
* Sie erarbeiten, auf welche Weise sich Gefühl und Gewalt im Stück durchdringen.
* Sie bringen ihre Erkenntnisse in Zusammenhang mit psychologischen und soziologischen Forschungsansätzen.
* Sie setzen sich mit einer modernen Verfilmung von Kabale und Liebe auseinander.

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Material-Nr.: 60314

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