Über Sprache sprechen

Ich und die anderen – die anderen und ich

Blick ins Material

Über Sprache sprechen

Ich und die anderen – die anderen und ich

Typ:
Unterrichtseinheit
Umfang:
43 Seiten (1,1 MB)
Verlag:
Mediengruppe Oberfranken
Auflage:
(2013)
Fächer:
Ethik, Deutsch
Klassen:
7-10
Schulform:
Gymnasium, Hauptschule, Realschule

Kreative Ideen und Konzepte zur Sprachtheorie inkl. fertig ausgearbeiteter Materialien und Kopiervorlagen für einen lehrplangemäßen und innovativen Unterricht.

1. und 2. Stunde: Wissenswertes über Sprache: Die Unterrichtseinheit kann fächerübergreifend mit dem Deutschunterricht durchgeführt werden (Thema: Reflexion über Sprache). Zum Einstieg bietet sich ein Cluster an. Das Schlüsselwort „Sprache“ wird an der Tafel mittig notiert und die Schüler sammeln (erst jeder für sich, dann gemeinsam an der Tafel) Stichwörter. Ergänzend oder alternativ kann das Cluster von MW1a (auf Folie kopiert) genutzt werden. Erläuterungen, Fragen, Gedanken, die die Schüler mit diesen Stichwörtern verbinden, können nun geäußert werden. Je nach Zeit, Interessen und Lernniveau der Schüler kann als nächster Schritt das Quiz oder aber das mündliche Beantworten der Fragen erfolgen. Sowohl diese Fragen als auch weitere selbst formulierte (angelehnt an das Cluster) können an Gruppen gereicht werden (alle drei Minuten erhält eine Gruppe ein bis zwei neue Fragen); die Schüler äußern ihre Vermutungen/ihr Wissen dazu. In einem abschließenden Gesprächskreis wird noch einmal versucht, die Fragen gemeinsam zu beantworten.

3. Stunde: Funktionen des Sprechens: „Welche Funktion erfüllt unsere Sprache?“ könnte als Einstiegsfrage dienen und die vermutliche Antwort „Kommunikation“ könnte durch drei an der Tafel notierte Beispielsätze (beschreibend, ausdrückend und handlungsanleitend) genauer unter die Lupe genommen werden. Die Schüler erläutern Unterschiede und bearbeiten anschließend MW2a. Nach der Ergebnissicherung werden weitere Beispiele genannt, bevor das Telefongespräch vorgelesen und darauf aufbauend nachvollzogen wird, dass es in unseren Gesprächen zumeist keine Isolierung der zuvor erwähnten Funktionen gibt. Durch die Analyse eigener Gespräche/Texte (Aufgabe 3c) können die Schüler dies noch einmal vertiefen.

4. Stunde: Sprechhandlungen: Die Zeichnung von M3a kann – auf Folie kopiert und über den Overheadprojektor präsentiert – als stummer Impuls dienen. Was gemeint ist (Senderbotschaft) und wie es verstanden wird (Empfänger), sollen die Schüler selbst vermuten. Dazu notieren sie Vorschläge in große, vorbereitete Denkblasen. Diese werden aufgehängt und bilden die „Kulisse“ für das Vorspielen der Szene. Weitere von Mehrdeutigkeit geprägte Situationen (vgl. M3b) können in Gruppen vorgespielt und analysiert werden. Alternativ oder ergänzend gibt es Situationen (vgl. MW3c), in denen die Schüler aufgefordert sind, klar und eindeutig zu formulieren. Anhand der Kriterien Fairness, Respekt, eigene und andere Bedürfnisse, Eindeutigkeit … werden die Schülervorschläge diskutiert. Abschließend lädt das Rilke-Gedicht dazu ein, den Umgang mit Sprache („alles so deutlich“ auszusprechen) kritisch zu beleuchten.

5. Stunde: Beeinflusst unser Denken unsere Sprache?: Das Beispiel von den Piraha wird vorgelesen. Nach ersten Äußerungen der Schüler dazu folgt ein kurzer Text über die Lebensbedingungen dieses Volkes und die Schüler sind aufgefordert, mögliche Zusammenhänge herzustellen und Beispiele aus ihrer Herkunftskultur zu nennen. Die These von M4a (unten) bringt den Zusammenhang überspitzt auf den Punkt. Ist sie zu bestätigen oder zu widerlegen? Die Schüler äußern ihre Meinung und lesen dann den Text von M4b und c. Anhand der dazugehörigen Aufgaben wird die These als nicht haltbar widerlegt, der tatsächlich bestehende Zusammenhang zwischen Sprache und Gesellschaft jedoch an Beispielen erläutert.

6. Stunde: Die Entwicklung einer eigenen Sprache: Ein motivierender und gleichsam verständlicher Zugang zu diesem Stundenthema kann das Präsentieren verschiedener Sätze (an der Tafel) sein (zunächst als stummer Impuls), um so die Schritte/Stufen der Entwicklung der eigenen Sprache hin zur kulturellen Identität deutlich zu machen.

7. und 8. Stunde: Von Netzjargon bis Jugendsprache: Je nach zeitlichem Rahmen, Interessen der Schüler und von der Lehrkraft gewählten Schwerpunkten wird entschieden, welche der angebotenen Themen in welcher Form bearbeitet werden (Gruppen-, Partner- oder Einzelarbeit als Differenzierung zur Auswahl gestellt, als Quiz/Wettbewerb gestaltet, ...). Allen Themen gemeinsam ist die Klärung vorweg, das Zuordnen von Beispielen, der Bezug zur Lebenswelt der Schüler sowie die abschließende kritische Diskussion (z.B.: Stellt das Verwenden englischer Wörter eine Gefahr für die deutsche Sprache dar?). Die Lösungen bieten sich zur Selbstkontrolle durch die Schüler an.

9. Stunde: Stilblüten und Versprecher: Das Beispiel von M7a bietet sich als Einstieg an. Nach Klärung des komischen Elements in diesem kurzen Text werden verschiedene Stilblüten im Rundgang oder an Gruppentischen verteilt gesichtet. Die Schüler sollten Zeit und Raum zum Lachen und zum Austausch haben sowie über eigene Versprecher berichten können. Das Phänomen des Freud’schen Versprechers wird an einem weiteren Beispiel erläutert und der Mechanismus dahinter von den Schülern nachvollzogen. Auf Wunsch könnten „die besten Versprecher“ oder „die witzigsten Stilblüten“ (Aufsätze der Schüler sind eine gute Fundgrube) in einem von den Schülern erstellten Heft gesammelt werden – möglichst anonym, um keinen zu kränken.

10. Stunde: Situationen zum Diskutieren: Eines der Beispiele von M8 wird herausgegriffen und zur Diskussion gestellt. Die Schüler äußern sich dazu, bekunden Zustimmung oder Ablehnung und führen Gründe für ihre Meinung an. Anschließend werden Gruppen gebildet, die je eine Situation erhalten und anhand der Leitfragen das Handeln der betroffenen Personen beleuchten. Fairness, Berücksichtigung der eigenen und fremden Gefühle / Bedürfnisse sowie Klarheit sind auch hier Diskussionsgrundlage für die anschließende Präsentation und Reflexion. Das Vorschlagen von Alternativen soll die Schüler dazu ermuntern, kreativ mitzudenken.

Differenzierung: Kurzreferate und Lernplakate: Das Thema „Sprache“ bietet nahezu unendlich viele Möglichkeiten an Zugängen und Inhalten. Im Ethikunterricht liegt der Schwerpunkt auf sprachphilosophischen Aspekten und durch die Entscheidung für bestimmte Themen kommen andere zwangsläufig zu kurz. Durch das Angebot von M9 sollen die Schüler die Möglichkeit erhalten, sich vertiefend mit weiteren Themen beschäftigen zu können. Das Erarbeiten eines Kurzreferats und eines Lernplakats bieten eine gute Chance, sich einzubringen und der Lerngruppe weitere Aspekte anschaulich und interessant darzubieten. Ob die Erarbeitung und Präsentation als Abschluss der Einheit oder zwischendurch erfolgt, liegt im Ermessen der Lehrkraft.

Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
Die Schüler sollen
* einen Zugang zum Thema Sprache finden, der ihnen die Welt der Sprache als Mittel der Verständigung und des Verstehens, des Handelns und des Denkens, als Spiegel der Gesellschaft, als Mittel der Macht, der Manipulation etc. aufzeigt und näherbringt,
* sich mit Jugendsprache, Anglizismen, politischer Korrektheit, Netzjargon und Euphemismen auseinandersetzen, Sinn und Funktionen erkennen, Entwicklungen nachvollziehen, Alternativen aus der Schriftsprache nennen können und die Chancen und Gefahren für unsere Sprache kritisch reflektieren,
* dafür sensibilisiert werden, Sprache bewusst wahrzunehmen und Intentionen von Sendern (Um was geht es dem Sprecher wirklich?), Befindlichkeiten von Empfängern (Wie kann es der Kommunikationspartner verstehen?) sowie Inhalte von Botschaften (Was bedeuten diese Worte genau?) umfassend zu analysieren,
* dazu ermutigt werden, selbst Sprache klar und eindeutig, fair und rücksichtsvoll, den eigenen Bedürfnissen gerecht werdend und die Befindlichkeiten des anderen berücksichtigend zu nutzen.

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