"Rumpelstilzchen", "Ali Baba" und "Die Maismutter"

Märchen im interkulturellen Lernen entdecken

Blick ins Material

"Rumpelstilzchen", "Ali Baba" und "Die Maismutter"

Märchen im interkulturellen Lernen entdecken

Typ:
Unterrichtseinheit / Lesetraining
Umfang:
24 Seiten (5,4 MB)
Verlag:
RAABE
Auflage:
(2012)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
5-6
Schulform:
Realschule

Böse Stiefmütter, sprechende Tiere, schöne Prinzessinnen – manche Merkmale sind weltweit typisch für Märchen und tauchen immer wieder darin auf. Und ob bei den “Bremer Stadtmusikanten” oder bei “Rotkäppchen” – das Böse wird stets bestraft! Gerade wegen des oft guten Ausganges, der wundersamen Elemente und der einfachen Erzählstruktur sind Märchen bei Kindern sehr beliebt. Nutzen Sie diese Motivation und gehen Sie mit Ihren Schülern auf eine märchenhafte Entdeckungsreise: Nach einem allgemeinen Einstieg in Merkmale, Handlungsverlauf und Figurenkonstellation in einem bekannten deutschen Märchen lernen sie Märchen aus anderen Kulturkreisen kennen. In Gruppenarbeit beschäftigen sie sich mit Geschichten aus Russland, dem Orient und Nordamerika und stellen ihre Ergebnisse in einer Kurzpräsentation vor.

Mit einer märchenhaften Farbfolie!

  • Klasse: 5/6
  • Dauer: 5 Stunden
  • Bereich: Märchen und Märchenfiguren erkennen, Merkmale von Märchen untersuchen, Figurenkonstellation und Handlungsstruktur in einem Märchen erarbeiten, Märchen aus anderen Kulturen kennenlernen und vergleichen

Warum behandeln „wir“ das Thema?

Viele Erwachsene haben begeistert Harry Potter oder Die Chroniken von Narnia verschlungen – das zeigt, dass offenbar auch ältere Generationen Märchen- und Fantasyliteratur lesenswert finden. Das ist eigentlich kein neues Phänomen, denn Märchen richteten sich ursprünglich ebenso wenig wie die Ritterromane mit ihren Drachen und Zauberschlössern an Kinder, sondern wurden erwachsenen Zuhörern erzählt. In seinem Essay „On Fairy Stories“ (veröffentlicht 1947) warnte J. R. R. Tolkien, der Autor von Herr der Ringe, davor, Märchen – „the land full of wonder but not of information“ – in die Kinderstube zu verbannen: Kinder würden Märchen keineswegs besser verstehen als Erwachsene.

Was müssen Sie zu diesem Thema wissen?

Märchen sind Prosaerzählungen, die in jedem Kulturkreis zu finden sind. Obwohl sie ursprünglich nicht speziell für Kinder gedacht waren, werden sie durch die Kinder- und Hausmärchensammlung der Brüder Grimm hierzulande als „Kinderliteratur“ angesehen. Aus diesem Grund kennen die meisten Jugendlichen in der Regel bereits mehrere Märchen und haben Einblick in deren Struktur und Erzählweise erhalten.

Die meisten Kinder mögen Märchen recht gerne. Das liegt vor allem daran, dass die Sprache sehr blumig und farbenfroh ist, die Geschichtenstruktur einfach nachvollzogen werden kann, Märchen oft magische oder wundersame Elemente enthalten und meistens das Gute am Ende siegt.

Bis es dazu kommt, muss es sich jedoch gegen das Böse zur Wehr setzen. Diese recht plakative Einteilung in Gut und Böse in praktisch allen Märchen bringt es mit sich, dass viele Geschichten recht grausame Elemente enthalten: Der Wolf frisst Großmutter und Rotkäppchen und erschlägt sich seinerseits; der Jäger, der beauftragt wird, Schneewittchen zu töten, soll als Beweis ihr Herz mitbringen; die Stiefschwestern von Aschenputtel hacken sich Zehe und Ferse ab, um in den Schuh zu passen. Diese Liste ließe sich mühelos fortsetzen.

Manche Eltern und Pädagogen lässt das davor zurückschrecken, Kinder mit Märchenliteratur zu konfrontieren. Doch schon Mitte der 1970er-Jahre vertrat der Kinderpsychologe Bruno Bettelheim die These, dass Märchen Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen (The Uses of Enchant-ment. The Meaning and Importance of Fairy Tales. New York: Knopf 1976). Seiner Ansicht nach helfen Märchen ihnen, über Probleme zu reflektieren. Auch das oft grausame Ende habe für Kinder eine gute Komponente, weil es ihrem Gerechtigkeitssinn entspräche: Der Böse wird bestraft. Diese insgesamt positive Grundeinstellung der Schülerinnen und Schüler dieser Textgattung gegenüber ist äußerst hilfreich bei der Arbeit mit Märchen.

Was ist das Besondere an dieser Reihe?

In dieser Unterrichtseinheit beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler sowohl inhaltlich als auch formal mit Märchen aus verschiedenen Kulturen. Geschult werden sollen das aufmerksame Zuhören, die Lesekompetenz, der analytische Umgang mit literarischen Texten und als Ergebnis der Gruppenarbeit der freie Vortrag.

Ausgehend von dem Märchen Rumpelstilzchen erarbeiten sie zunächst Merkmale, Handlungsverläufe und Figurenkonstellationen und machen sich so mit der Gattung vertraut. In der abschließenden Gruppenarbeit lernen sie arbeitsteilig Märchen aus dem Orient, Nordamerika und Russland kennen, erstellen dazu Steckbriefe, tragen ihre Ergebnisse vor und tauschen sich darüber in der Klasse aus.

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Material-Nr.: 58277

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