Schreiben und Lesen als Dialog

Kreative Ideenbörse Deutsch in der Sekundarstufe II

Blick ins Material

Schreiben und Lesen als Dialog

Kreative Ideenbörse Deutsch in der Sekundarstufe II

Typ:
Unterrichtseinheit
Umfang:
13 Seiten (0,2 MB)
Verlag:
Mediengruppe Oberfranken
Auflage:
(2012)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

Das literarische Schreiben stellt man sich gerne als eine einsame Tätigkeit vor. Der Dichter sitzt in seinem mehr oder weniger stillen Kämmerlein und verfasst seinen Text. Seine Kunst will wirken, aber die Botschaft geht ins Unbestimmte. Der Leser antwortet ihm, wenn überhaupt, erst im Nachhinein: in Form von Rezensionen, als Publikum bei Lesungen oder in lobenden bzw. kritischen Zuschriften. Was sein Text bei der Mehrheit der Leser bewegt, weiß er nicht.

Aber auch das Lesen ist eine eher intime Angelegenheit, vielleicht sogar noch mehr als das Schreiben. Das typische Klischee des „Bücherwurms“ kennzeichnet nicht selten einen Menschen, der über seiner zurückgezogenen Lektüre „weltfremd“ wird oder geworden ist und der mehr in seiner Fantasie lebt als in der Wirklichkeit.

In seiner Fantasie? Oder in der des Autors? In einer Fantasie, die er für seine hält, die aber in Wirklichkeit vom Autor angestoßen und sanft gelenkt wird?

Oder doch in einer Fantasie, der der Autor zwar Anstoß und Rahmen gegeben hat, die der Leser aber nun im Vorgang des Lesens zu seiner eigenen macht?

Diese Fragen legen nahe, im Lesen (anders als es der eingebürgerte Begriff der Rezeption vorgibt) einen keineswegs einseitigen, sondern echten Dialog zu sehen – nicht mit dem Autor, aber mit dem von ihm konstruierten und seine Intentionen tragenden Erzähler und den anderen von ihm konst-ruierten Figuren. Der Leser nimmt sie auf, lässt sich von ihnen inspirieren – vielleicht verweigert er sich ihnen auch.

Ein Dialog der besonderen Art ? ndet aber auch beim Schreiben statt. Viele Autoren weisen darauf hin, dass Figuren und Handlungen – kaum sind sie in die Welt gesetzt – ihr Eigenleben entwickeln, mit ihrem Autor in ein Spannungsverhältnis treten, ja mit ihm kämpfen.

Das literarische Erzählen kann unter diesen Vorzeichen auch für die Schülerinnen und Schüler zu einem faszinierenden Beziehungsge?echt werden. Die vorliegende Unterrichtseinheit will dazu nur einen kleinen Anstoß geben. Sie eignet sich zur Verwendung im Rahmen jeder größeren Einheit zur Epik oder zu epischen Texten, kann aber zum Beispiel – auch in Teilen – im Rahmen von Vertretungsstunden eingesetzt werden.

Die einzelnen Unterrichtsschritte im Überblick:
  • 1. Schritt: Wem gehört der Held?
  • 2. Schritt: Ein Szenario entwirft sich selbst 3. Schritt: Was Angeln und Netze erzählen (können)



Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:

Die Schüler setzen sich anhand von Erzählausschnitten und theoretischen Texten mit der Konzeption und Gestaltung von epischen Strukturen auseinander.
* Sie entdecken den dialogischen Charakter des Lesens und Schreibens und erkennen den Anteil, den sie als Leser zur Entfaltung eines epischen Textes beitragen.
* Sie erkennen im Vorgang des literarischen Schreibens eine Mischung aus künstlerischer Fantasie und logischer Plausibilität.
* Sie setzen ihre neu erworbenen Kompetenzen produktiv in die Gestaltung von Entwürfen oder Variationen um.
* Sie üben sich in Grundfertigkeiten des literarischen Schreibens, z.B. im Entwurf und in der Entwicklung einer Plotlinie.
* Sie schreiben einfache Erzähltexte nach vorgegebenen Mustern.

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Material-Nr.: 55700

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