“Die kleinen Pensionsmädchen haben gar so unrecht nicht”, schreibt der große Erzähler Theodor Fontane in einem Brief an Gustav Kerpeles, “wenn sie bei Briefen oder Aufsätzen alle Heiligen anrufen: ,wenn ich nur erst den Anfang hätte.‘ Bei richtigem Aufbau muß in der ersten Seite der Keim des Ganzen stecken. Daher diese Sorge, diese Pusselei.”

Auch unseren Schülerinnen und Schülern ist die Mühe des ersten Satzes wahrscheinlich nicht unbekannt.

Es wird sie beruhigen zu sehen, dass selbst professionelle Schreiber von dieser Not nicht verschont bleiben. Gleichzeitig wird ihr Bewusstsein für die Wichtigkeit eines gelungenen Erzählanfangs gestärkt.

Beinahe in der ersten Zeile müsse “der Keim des Ganzen” stecken, verlangt Fontane. Das ist vielleicht eine etwas zugespitzte Formulierung, an Erzählanfängen bekannter und aktueller Autoren können die Schülerinnen und Schüler aber durchaus nachvollziehen, wie viel struktur- und stimmungsbildende Kraft in den Erzählanfängen steckt. Sie können daran ihre textanalytischen Fertigkeiten und ihr Stilempfinden schulen und Kernbegriffe der Erzähltextanalyse kennenlernen bzw. wiederholen und üben.

• Die Schülerinnen und Schüler analysieren die einleitenden Sätze von größeren Erzählwerken.
• Durch die konzentrierte Bearbeitung kurzer, aber äußerst dichter expositorischer und stimmungsbildender Sätze entwickeln sie ihre textanalytischen Fähigkeiten und ihr Stilempfinden.
• Sie lernen unterschiedliche Erzählstrategien und Einleitungsstrategien kennen und vergleichen sie unter dem Aspekt der Wirkung.
• Sie unterscheiden unterschiedliche Erzählerhaltungen und -perspektiven.

• 1. Schritt: „Wenn ich nur erst den Anfang hätte“
• 2. Schritt: Erzählanfänge moderner Romane

Kreative Ideen und Konzepte inkl. Fertig ausgearbeiteter Materialien und Kopiervorlagen für einen lehrplangemäßen und innovativen Unterricht.