Lektüren im Unterricht: Heinrich von Kleist - "Der zerbrochne Krug"

Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet

Blick ins Material

Lektüren im Unterricht: Heinrich von Kleist - "Der zerbrochne Krug"

Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet

Typ:
Arbeitsblätter / Unterrichtseinheit
Umfang:
72 Seiten (0,7 MB)
Verlag:
School-Scout
Autor/in:
Ahlers, Ilka
Auflage:
(2024)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

Heinrich von Kleists Lustspiel “Der zerbrochene Krug” eignet sich besonders für den Deutschunterricht der Oberstufe bis zum Abitur, da er vielschichtige Charaktere vor wechselhafte moralische Probleme stellt und dabei eine satirische, unterhaltsame – aber auch tragische – Gesellschaftskritik liefert. Es bieten sich so zahlreiche Anknüpfungspunkte für den Unterricht, auch da die persönlichen Beziehungen der Figuren untereinander unseren heutigen Erfahrungen durchaus entsprechen. Kleists Sprache ist dabei reichhaltig und raffiniert, sie bietet sich besonders dazu an, auch sprachliche Mittel zu untersuchen und ihren Einsatz zu verstehen.

Diese Unterrichtseinheit bietet umfangreiche und didaktisch aufbereitete Arbeitsblätter sowie Kopiervorlagen für den direkten Einsatz in verschiedenen Phasen der Lektürearbeit. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert. Aufgaben zur Interpretation leiten gezielt bei der Erarbeitung des Werkes an, die durch eine genaue Inhaltsangabe sowie tiefergehende Charakterisierungen unterstützt wird. Arbeitsblätter zur Leistungsüberprüfung sowie eine abschließende Klausur mit Erwartungshorizont und ausführlicher Musterlösung können zur Klausurvorbereitung sowie zur Selbstüberprüfung herangezogen werden.

Inhalt:

  • Didaktische Hintergrundinformationen
  • Zusammenfassung, Textanalyse & Interpretation
  • Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Lektüre und ihrer Hauptpersonen im Unterricht (Aufbau, Form, Personenkonstellation, Sprache & Inhalt von “Der zerbrochne Krug”)
  • Kompaktes Prüfungswissen in Frage und Antwort
  • Anregungen & Hinweise zur Erstellung von Klausuren
  • Direkt einsetzbare Klausur

Aus dem Inhalt

Gattungsspezifische Merkmale

“Der zerbrochne Krug” gilt als typisches Beispiel für ein Lustspiel, also eine Komödie. Ein Lustspiel ist eine Gattung, die primär darauf abzielt, die Leser:innen zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Im Gegensatz zu Dramen oder Tragödien ist das Lustspiel hauptsächlich humorvoll und leicht. Es zeichnet sich durch komische Elemente, Pointen, Verwechslungen und oft auch satirische Darstellungen von menschlichen Schwächen aus. Charaktere in Lustspielen neigen dazu, in absurde oder humorvolle Situationen verwickelt zu werden, und die Handlungen zielen darauf ab, Freude und Heiterkeit zu erzeugen.

Diese Elemente sind in Kleists Komödie wiederzufinden. Die Hauptfigur Adam lässt sich fast als eine Art Witzfigur betrachten. Der/die Leser:in wird sehr früh darüber aufgeklärt, dass Adam etwas verbirgt. Im Laufe des Stücks bemerken es ebenso nach und nach die anderen Figuren und versuchen, durch Sticheleien, Anspielungen und Nachfragen Adam ein Geständnis zu entlocken. Er bemerkt dies allerdings nicht und fühlt sich mit seinen flachen Ausreden sicher, was eine gewisse Komik erzeugt. Die anderen Charaktere im Stück sind ebenso überzeichnet und tragen zur komischen Atmosphäre bei. Während Brigitte absurderweise den Unbekannten bei Eve für den Teufel hält, ist die Wahrheit darüber, wie sich das Ereignis tatsächlich zugetragen hat, nicht weniger absurd und trägt zur humorvollen Dynamik bei. Zudem verwendet Kleist eine lebendige und humorvolle Sprache, um die Komik in den Dialogen zu verstärken. Wortspiele, Ironie und Situationskomik sind häufige Elemente, die den Text amüsant machen. Insgesamt ist das Lustspiel geprägt von Verwechslungen, Missverständnissen und überraschenden Wendungen und mit humorvollen Elementen versehen, die zum Lachen bringen.

Leitthemen: Machtmissbrauch und zwischenmenschliche Hierarchien

Adam als Hauptfigur des Dramas ist gleichzeitig auch die zentrale Figur des Machtmissbrauchs. Als angesehener Dorfrichter befindet er sich in einer Position, von der ohnehin schon eine gewisse Autorität ausgeht, denen die meisten Menschen in der Regel mit Respekt begegnen. Er richtet über das Schicksal der Angeklagten und hält dadurch eine gewisse Macht inne, die er an mehreren Stellen missbraucht. Nicht nur scheint er willkürlich über die Zukunft von zeitweise Leprecht, dann Ruprecht, zu entscheiden, indem er ihnen, den Unschuldigen, ungerechterweise eine Gefängnisstrafe aussprechen möchte. Dies ist motiviert aus seinem Egoismus, seine eigene Schuld am Verbrechen zu vertuschen, ohne ein Anzeichen der Reue zu zeigen. Viel stärker noch missbraucht er seine Macht und Glaubwürdigkeit als Richter, als er seine Autorität nutzt, Eve glauben zu lassen, mächtig über die Befreiung von Ruprechts Abschiebung nach Ostindien zu sein. Mit diesem Vorwand gelingt es ihm, Eve sexuell zu belästigen und zu nötigen, die so auch noch nachfolgend von ihm in eine prekäre Situation gedrängt worden ist. Nicht nur scheint nun ihre Ehre befleckt worden zu sein, was ihren Verlobten Ruprecht zur Auflösung der Verlobung veranlasst, sondern sie findet sich auch vor Gericht nun in einer ausweglosen Situation wieder. Sie möchte weder Ruprecht fälschlicherweise beschuldigen, noch möchte sie Adam, vielleicht auch eingeschüchtert durch seine Autorität, auf Grund von Scham nicht verraten. Für Adam hätte seine Handlung durch sein Amt und das Patriarchat geschützt ohne weitere Konsequenzen bleiben können, wenn nicht der Gerichtsrat die Gerichtsverhandlung überprüft hätte. Adams wähnende Sicherheit in seinem Amt spiegelt sich auch in seinem Versuch wider, Licht zu kontrollieren.

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Material-Nr.: 83726
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Aus der Reihe Lektüren im Unterricht - Oberstufe und Abitur

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