Lektüren im Unterricht: Kafka - Die Verwandlung

Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet

Blick ins Material

Lektüren im Unterricht: Kafka - Die Verwandlung

Literatur fertig für den Unterricht aufbereitet

Typ:
Arbeitsblätter / Unterrichtseinheit
Umfang:
72 Seiten (1,0 MB)
Verlag:
School-Scout
Autor/in:
Stolpe, Anne
Auflage:
(2014)
Fächer:
Deutsch
Klassen:
11-13
Schulform:
Gymnasium

“Lektüren im Unterricht” gibt Ihnen alle notwendigen Unterrichtshilfen und Arbeitsblätter an die Hand, um Franz Kafkas Erzählung “Die Verwandlung” im Unterricht zu erarbeiten und Ihre Schülerinnen und Schüler so bestmöglich auf die zentralen Abiturprüfungen vorzubereiten. Im Fokus steht dabei die möglichst selbstorganisierte Erarbeitung der Lektüre.

Das Material bietet umfangreiche und didaktisch aufbereitete Arbeitsblätter sowie Kopiervorlagen für den direkten Einsatz in verschiedenen Phasen der Lektürearbeit. Ein strukturierter und differenzierter Leseprozess wird dadurch angeleitet, die weitere Bearbeitung im Unterricht maßgeblich erleichtert. Aufgaben zur Interpretation leiten gezielt bei der Erarbeitung des Werkes an, die durch eine genaue Inhaltsangabe sowie tiefergehende Charakterisierungen unterstützt wird. Arbeitsblätter zur Leistungsüberprüfung sowie eine abschließende Klausur mit Erwartungshorizont und ausführlicher Musterlösung können zur Klausurvorbereitung sowie zur Selbstüberprüfung herangezogen werden.

“Die Verwandlung” ist eine der bekanntesten Erzählungen Franz Kafkas und gilt als bedeutendes Werk der Weltliteratur. Gerade die Verbindung eines unheimlichen Sujets mit einer völlig nüchternen Erzählweise, der kühlen Schilderung einer unverständlichen und diffus bedrohlichen Situation, zeichnet diese wie auch andere Erzählungen Kafkas aus und fasziniert Leser bis auf den heutigen Tag. Die Atmosphäre, die in Ihnen erzeugt wird, ist als “kafkaesk” sogar in unseren täglichen Wortschatz übergegangen.

Inhalt:

  • Didaktische Hintergrundinformationen
  • Zusammenfassung, Textanalyse & Interpretation
  • Charakterisierung der Hauptpersonen (Gregor Samsa, Grete Samsa, Herr Samsa, Frau Samsa, Der Prokurist, Die Zimmerherren)
  • Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Lektüre im Unterricht (Aufbau, Form, Sprache & Inhalt von Die Verwandlung)
  • Kompaktes Prüfungswissen in Frage und Antwort
  • Anregungen & Hinweise zur Erstellung von Klausuren
  • Direkt einsetzbare Klausur (Figurenkonstellation in der Familie Samsa vor der Verwandlung Gregors)

Textauszug:

Vorwort

„Die Verwandlung“ handelt von der Hauptfigur Gregor Samsa, der sich eines Morgens in ein Ungeziefer verwandelt wiederfindet. In Folge dessen distanziert sich seine Familie zunehmend von Gregor, dem ein normales Leben oder auch nur die Kommunikation mit seinen Angehörigen nicht mehr möglich ist. Er stirbt folglich einsam, verwahrlost und zur Erleichterung seiner Eltern und seiner Schwester.

Wie genau die Verwandlung Gregors in ein Ungeziefer zu interpretieren ist, dazu finden sich verschiedene Ansätze, darunter biographische und sozialkritische. Die Interpretation dieses stilbildenden Werkes bietet aber auch viele weitere Aspekte auf inhaltlicher, stilistischer und literaturgeschichtlicher Ebene und eignet sich hervorragend für die Behandlung im Unterricht der Oberstufe.

Geschichtlicher Hintergrund: Prag zu Beginn des 20. Jahrhunderts

In Kafkas Heimatstadt Prag lebten neben Tschechen auch deutsche Einwanderer und Juden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam es zur Rekatholisierung Böhmens (der späteren Tschechoslowakei bzw. des heutigen Tschechiens). Gleichzeitig vergrößerte sich der Einfluss der deutschsprachigen Minderheit in erheblichem Maß. Diese „Verdeutschung“ führte zu einem antideutschen, aber auch zu einem antisemitischen Denken in der tschechischen Bevölkerung, denn die meisten Juden waren deutschsprachig und besuchten deutsche Hochschulen. Auch Kafka war Jude und bekam den Antisemitismus am eigenen Leib zu spüren. In der jüdischen Bevölkerung breitete sich eine Identitätslosigkeit aus: Durch die antijüdische Stimmung war eine Integration unmöglich, aber auch die Religion war unter dem Einbruch der Moderne zu sehr zur Gewohnheit geworden, als dass sie noch Identität hätte stiften können.

Darüber hinaus entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts der berufliche Typ des Angestellten – gebildet aber abhängig, oft überbelastet und ohne sichere Stellung.

Symbole

In der „Verwandlung“ werden Gegenstände häufig symbolisch aufgeladen oder metaphorisch verwendet: So symbolisiert z.B. Gregors Zimmer, mit Türen zu allen wichtigen Räumen als Mittelpunkt der Familie, Gregors Rolle als Versorger, wobei es sich im Verlauf der Erzählung mehr und mehr zu seinem Gefängnis verwandelt, das ihn durch die geschlossenen Türen aus der Familie ausschließt und isoliert. Die Erzählung eignet sich damit gut zur Übung des Umgangs mit Verbildlichungen.

Die Verwandlung – ein nie endgültig ausdeutbares Werk

Es gibt eine Vielzahl möglicher Deutungen für die Erzählung Kafkas über Gregor Samsa, der sich eines Morgens in ein riesiges Ungeziefer verwandelt wiederfindet. Das Ungeziefer beispielsweise kann dabei einerseits als Versinnbildlichung innerer Gefühlszustände Gregor Samsas gelesen werden, andererseits lässt sich in dem Ungeziefer z.B. auch eine Metapher für das Judentum sehen, da Juden im antisemitischen Prag wie störende Fremdkörper behandelt wurden. Neben dem Judentum kann der Käfer auch für alle anderen unterdrückten Minderheiten stehen; Kafkas „Verwandlung“ wird bei dieser Lesart zur Gesellschaftskritik. Auch Gregor Samsas berufliche Situation als abhängiger Angestellter wird metaphorisch durch das Ungeziefer ausgedrückt. All diese Deutungen (und viele mehr) sind gleichermaßen möglich und umfassen dennoch nicht die Erzählung in ihrer Gesamtheit, lassen also jeweils Fragen offen. Den Schülerinnen und Schülern eröffnet sich damit die Möglichkeit, zu erkennen, dass die Interpretation eines Textes nicht allein die Suche nach der Intention des Autors ist, sondern dem Leser Spielräume lässt; es gibt eben nicht „die einzig“ richtige Interpretation.

Komplette Vorab- oder sukzessive Lektüre

Aufgrund des geringen Umfangs und der guten Verständlichkeit des Werkes empfiehlt sich eine komplette Vorablektüre. Bei Bedarf können im Zuge der detaillierten Arbeit mit dem Text einzelne Passagen dann noch einmal zu Hause oder auch gemeinsam in der Klasse gelesen und vorbereitet werden, um dann genauer auf die jeweiligen Abschnitte eingehen zu können.

Aus der Reihe Lektüren im Unterricht - Oberstufe und Abitur

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